Etwa jedes zehnte aktuell verkaufte Rad ist ein E-Bike. Die Prognosen sehen das E-Bike als das Fahrrad der Zukunft. Höchste Zeit, sich mit diesem Gefährt vertraut zu machen. Die erste E-Bike Messe in Herten fand am 14.06.2015 auf dem Gelände der Zeche Ewald statt. Das Wetter spielte dem Veranstalter in die Karten: Bei sonnigen Temperaturen war es den vielen Besuchern möglich, sich umfangreich und ausführlich über die verschiedensten E-Bike-Varianten zu informieren.
Unter dem Motto „Die Zukunft radelt vor“ hat die Kreishandwerkerschaft Recklinghausen am vergangenen Sonntag ihre erste E-Bike Messe auf dem Doncaster Platz an der Zeche Ewald veranstaltet. Die Fachgruppe der Zweiradmechaniker der Metallinnung Vest präsentierte auf Ewald die neusten Räder. Mit mehr als 2.500 Besuchern kann man zu Recht von einem gelungenen Debüt sprechen. Das Angebot der 14 Aussteller reichte von Kompakt-Pedelecs und platzsparenden Falträdern bis hin zu sportlichen Mountainbikes und Turbo-E-Bikes mit einer Höchst-geschwindigkeit von 45 km/h.
Die Trends der E-Bike Szene waren vorhanden. Mehr als 200 verschiedene Modelle konnten begutachtet, beratschlagt und getestet werden. Welches E-Bike passt zu wem? Welche technischen Unterscheide gibt es? Und wie sieht es mit der Sicherheit im Straßenverkehr aus? Gerne standen die Fachleute den Interessierten Besuchern mit Rat und Tat zur Seite.
Für Radler mit Berührungsängsten gab es einen Sicherheitsparcour, der zum „warm werden“ und antasten an das Fahrgefühl eines solchen Rades gewöhnte. Die Unterstützung eines Elektromotors sollte nicht unterschätzt werden. Die Räder beschleunigen, je nach Einstellung, stark. Diese Power und das angrenzende Gelände der Halde Hoheward stachelten direkt zu einer kleinen Testfahrt an. Selbst Skeptiker werden bei dem schnellen Aufstieg auf die Halde ohne jegliche Erschöpfung alle Zweifel verloren haben.
Acht Gewinner, die sich am schnellsten am Stand der Kreishandwerkerschaft gemeldet haben, konnten an einer kostenlosen Haldenführung auf dem E-Bike teilnehmen. Die einstündige Fahrt führte einmal quer über die erschlossenen Wege des Wochenendmagneten. Bei herrlichem Sonnenschein und klarer Sicht ließen sich so die Dächer der Metropole Ruhr genießen. Und das auch noch ohne Anstrengung. Für die bereits begeisterten Radler unter den Besuchern und denen, die es noch werden wollen, stand das Besucherzentrum der Stadt Herten zur Verfügung. Hier konnten sich die Besucher ausführlich über das Radwegenetz des Regionalverbandes Ruhr informieren.
Ein besonderes Highlight war sicherlich auch der direkte Vergleich zwischen E-Bike und Elektroauto. In zwei verschiedenen Kategorien traten zwei gegen vier Räder an. Die Ergebnisse dieser sportlichen Vergleiche dürften nicht nur die Besucher ins Staunen gebracht haben: Auf kurvigem Terrain konnte das E-Bike seinen Kontrahenten, dank gutem Start, auf den zweiten Platz verweisen. Erst auf gerader Strecke konnte das E-Bike von seinem vierrädrigen Bruder geschlagen werden.
Die Mischung aus Jung und Alt hat gezeigt, dass E-Bikes bei weitem keine reinen Rentnerräder sind. Ein Mix aus allen Altersklassen hatte gleichermaßen Spaß sich auf ein Rad zu schwingen und die neue Technik unter eigenen Gesichtspunkten zu erforschen. „Die Rückmeldungen der Aussteller waren durchweg positiv, sowohl was die Anzahl der Besucher als auch deren ernsthaftes Interesse an den Bikes anbelangt“, so Martin Prüsener, Verwaltungsleiter der Kreishandwerker-schaft Recklinghausen, „das war sicherlich nicht die letzte Veranstaltung dieser Art.“